Veranstaltung: Wandel begleiten – Veränderungsprozesse moderieren

Gerne verweisen wir auf folgende Veranstaltung/Fortbildung der Fachstelle Globales Lernen des VEN:

Mo 19.11.2012 | 09:45 – 17:15 | Hannover

Wandel begleiten – Veränderungsprozesse moderieren

Energiewende, Lebensstil-Wandel, nachhaltiger Konsum – Veränderungen spielen im Globalen Lernen bzw. in der Bildung für nachhaltige Entwicklung eine zentrale Rolle. Wie können wir Veränderungen erfolgreich anstoßen und welche Kompetenzen benötigen die Menschen in diesem Zusammenhang? Inwiefern kann der Orientierungsrahmen Globale Entwicklung die Lernenden unterstützen?

Gemeinsam mit Lisa Wiesbrock und Katrin Reinecke (Jugendumweltnetzwerk Niedersachsen JANUN e.V.) sowie dem Moderator und Coach Felix Kostrzewa wollen wir über Erfolgskriterien von partizipativen Jugendprojekten, über Gruppenprozesse und die Moderation von Wandel sprechen. Im Workshop gehen wir auf die Projektideen und Vorhaben der Teilnehmenden ein und teilen praktische Erfahrungen.

Weitere Informationen und Anmeldung (bis 5.11.2012)

VEN Fachstelle für Globales Lernen perspektive-global@ven-nds.de; Tel. 0511.279 10 32

Marion Rolle/Thomas Meiseberg
Fachstelle Globales Lernen
Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN)

Programm Perpektive Global: Wandel begleiten – Veränderungsprozesse moderieren

Veranstaltungen zum Globalen Lernen

Gerne verweisen wir auf folgende Veranstaltungen zum Globalen Lernen:

Am Donnerstag, 11.10.2012 findet in der Zeit von 10-17h in der Akademie des Sports Hannover der niedersächsische Ideentag Globales Lernen in der Grundschule statt. Unter dem Titel „Die große Globalisierung für kleine Leute“ werden neben Fachvorträgen auch Workshops zu Kinderrechten, Kompetenzerwerb im Globalen Lernen und Wasser geben. Der Flyer zur Tagung ist verfügbar unter:

http://www.nibis.ni.schule.de/nibis3/uploads/2global/files/GS_global_Ideentag_2012_web.pdf

Der Verband entwicklungspolitischer Initiativen Niedersachsen e.V. bietet im Rahmen des Qualifizierungsprogramms „PERSPEKTIVE GLOBAL“ 2012 folgende Seminare an:

Freitag, 14.09.2012 Schulfach Ernährungssouveränität. Welche Räume bieten Schulcurricula?

Donnerstag, 18.10.2012 Welt Musik – Musik Welten. Was hat der Orientierungsrahmen Globale Entwicklung mit Musik zu tun?

Montag, 19.11.2012 Wandel begleiten. Veränderungsprozesse moderieren

Weitere Informationen unter:

http://www.ven-nds.de/242-projekte/globales-lernen/774-veranstaltungen-perspektive-global.html

GERHARD STIEGHORST IST GESTORBEN

Wir gedenken unseres Gründungsmitgliedes und Freundes Gerhard Stieghorst (9. 12. 1937), der am 5. 6. 2012 verstorben ist.

Gerhard war als Lehrer für Mathematik an der Hildesheimer Robert-Bosch-Gesamtschule tätig. Mit seiner Frau Christiania lebte und arbeitete er mehrere Jahre in Tansania, wo beide in der Iambi Sec. School der ELCT, Central Diocese Singida, unterrichtet haben. So wurde die Schule in Iambi für Gerhard und Christiania gewissermaßen zur zweiten, emotionalen Heimat. Die dabei zustande gekommenen Initiativen zwischen mehreren Hildesheimer Kirchengemeinden und Schulen mit tansanischen Partnern sind ihr Werk, das Christiania weiterhin engagiert und innovativ weiter führt.

Gerhards Krankheit, eine Querschnittlähmung, hat seine direkte Mitarbeit bei den Partnerschaftsaktivitäten nur eingeschränkt ermöglicht; mit seinen Ideen und soweit es ihm möglich war, auch mit Tatkraft, hat Gerhard die Partnerschaftsinitiativen immer begleitet und voran gebracht.

Er hat die letzten Jahre mit viel Energie und physischer Mühe an seinen Lebenserinnerungen geschrieben. Wenn diese anstrengende, aber sichtlich für ihn motivierende Arbeit durch seinen Tod vermutlich nicht zu einem Ende gekommen ist, dürfen wir Hinterbliebene doch hoffen, dass sein Beispiel und seine Erfahrungen uns helfen, unsere Überzeugungen, dass eine gerechtere, bessere Eine Welt möglich ist und wir mit unseren Partnerschaftsinitiativen beitragen können, sie auch zu verwirklichen.

Unserem Verein blieb Gerhard Stieghorst bis zuletzt treu, und wir haben mit ihm einen Freund, Berater und Begleiter verloren. Er wird uns fehlen; und wir gedenken seiner in Dankbarkeit und Anerkennung!

Der Hauch der Ahnen (Birago Diop)

Erlausche nur geschwind
Die Wesen in den Dingen,
Hör sie im Feuer singen,
Hör sie im Wasser mahnen
Und lausche in den Wind:
Das ist der Hauch der Ahnen.

Die gestorben sind, sind niemals fort,
Sie sind im Schatten der sich erhellt,
Und im Schatten der tiefer ins Dunkel fällt.
Sie sind in dem Baum der dröhnt
Und sind in dem Baum der stöhnt,
sie sind in dem Wasser das sich ergießt
Wie im Wasser das schlafend die Augen schließt,
Sie sind in der Hütte, sie sind im Boot:
Die Toten sind nicht tot …

Sie mahnen uns täglich an den Bund,
An den großen Pakt der uns bindet,
Der unser Los dem Gesetz verknüpft,
Den Tagen der stärksten Wesen,
Dem Los unsrer Toten die nicht gestorben:
Der Pakt der uns bindet ans Leben.
Das schwere Gesetz das uns knüpft an die Tagen
Des Hauchs der sich legt
Im Flussbett, am Ufer,
Des Hauches der Rufer
Der weint in den Gräsern, im Felsen sich regt.

Erlausche nur geschwind …

Der Vorstand von IP1

Jessica Schwarz / Manfred Möller / Karl-Heinz Recklebe / Dieter Schoof-Wetzig / Dieter Sippach

Prof. Dr. Günter Wiemann / Dr. Jos Schnurer

Wer sich für Interkulturelles / Globales Lernen engagiert, kommt an der menschenrechtlichen Bildung nicht vorbei

Aufklärung gegen jede Form von Rassismus, Höherwertigkeitsvorstellungen, Diktaturen und Totalitarismen ist Aufgabe einer demokratischen, freiheitlichen, gleichberechtigten und solidarischen Bildung. Nationalsozialismus  als Herrschaftsform von Terror, Gewalt und Unterdrückung ist genau so abzulehnen, wie jede andere Denk- und Handlungsweise, bei der die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. In der Präambel der von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 proklamierten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es u. a.: Die Anerkennung der allen Mitgliedern der menschlichen Familie innewohnenden Würde und ihrer gleichen und unveräußerlichen Rechte bilden die Grundlage der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Welt.

Unser Mitglied, Udo Dittmann aus Braunschweig, engagiert sich für einen, der als Jurist den republikanischen Gedanken praktiziert hat und dafür in der nationalsozialistischen Zeit in Deutschland verfolgt wurde: Fritz Bauer. Als Sohn jüdischer Eltern wurde er am 16. Juli 1903 in Stuttgart geboren; und er starb am 1. Juli 1968 in Frankfurt am Main. Mit 17 Jahren, 1920, trat er der SPD bei und war im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Stuttgart tätig. Als Jura-Student und später als Stuttgarter Amtsrichter setzte er sich dafür ein, dass die Unabhängigkeit der Judikative gewahrt bleibt; als Mitgründer des Republikanischen Richterbundes in Württemberg trug er dazu bei, der beginnenden Vereinnahmung auch der Rechtsprechung in die völkische und nationalsozialistische Ideologie wenigstens ansatzweise Widerstand entgegengesetzt wurde. Bauer wurde im Mai 1933 von der Gestapo verhaftet und verbrachte acht Monate im Konzentrationslager Heuberg. Es gelang ihm, 1936 nach Dänemark zu fliehen und 1943, nach der deutschen Besetzung des Landes nach Schweden zu emigrieren, wo er, zusammen mit Willy Brand und anderen Migranten, die Zeitschrift „Sozialistische Tribüne“ herausgab. Er kam 1949 nach Deutschland zurück und erhielt das Amt des Direktors am Landgericht Braunschweig und wurde 1950 zum Generalstaatsanwalt ernannt. 1956 wurde er hessischer Generalstaatsanwalt in Frankfurt/M. Fritz Bauer hatte nach dem Zweiten Weltkrieg großen Anteil daran, dass es zu den Frankfurter Auschwitzprozessen kam. Zusammen mit Gerhard Szeczesny gründete er 1961 die Bürgerrechtsvereinigung Humanistische Union in München (vgl.: Gerhard Szeczesny, Das sogenannte Gute. Vom Unvermögen der Ideologen, 1971). Fritz Bauer starb am 1. Juli 1968 in Frankfurt/M.

Fritz Bauers Bestreben war, die in der UN-Menschenrechtserklärung von 1948 proklamierte Grundüberzeugung – „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen“ – Eingang in die demokratischen Verfassungen, auch in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, finden. Die Humanistische Union hat nach Bauers Tod den „Fritz-Bauer-Preis“ gestiftet, um Männer und Frauen auszuzeichnen, die für die Humanisierung, Liberalisierung und Demokratisierung des Rechtswesens in Deutschland eintreten und „unbequem und unerschrocken der Gerechtigkeit und Menschlichkeit Geltung verschaffen“. Das am 11. Januar 1995 gegründete Fritz Bauer Institut in Frankfurt/M., als Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, setzt sich, in Zusammenarbeit mit der Frankfurter Universität, dem Jüdischen Museum und dem Leo Baeck-Institut in London dafür ein, dass das „Nie wieder!“ zu einer aufgeklärten, demokratischen und freiheitlichen Überzeugung in der deutschen Gesellschaft, in Europa und in der Welt wird..Im Wandmosaik im Hauptfoyer des Main Towers in Frankfurt/M., „Frankfurter Treppe“, das vom Künstler Stephan Huber 1999 aus rund 2,7 Millionen Mosaiksteinen gebildet wurde und 56 Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zeigt, deren Wirken in der Stadt prägend war, ist auch Fritz Bauer dargestellt.

Udo Dittmann hat am 26.09.2011 den „Fritz Bauer-Freundeskreis“ initiiert, um insbesondere die Verdienste und Aktivitäten von Fritz Bauer in Braunschweig und darüber hinaus zu erinnern und die humanistischen Überzeugungen des (vergessenen) Demokraten in das Bewusstsein insbesondere der jungen Menschen zu bringen. Der Arbeitskreis versteht sich als Forum für Menschen, die davon überzeugt und tätig sind, dass demokratisches Denken und Handeln erworben werden muss und kann, in der familiären, schulischen, beruflichen und alltäglichen Bildung, und dass politisches Lernen und demokratische Haltungen Vorbilder haben, wie z. B. Fritz Bauer. Auf Initiative des Freundeskreises wird der kleine Platz vor der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, zwischen dem Dom Heinrichs des Löwen und dem Landgericht, und versehen mit dem Schriftzug „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, als Fritz-Bauer-Platz benannt.

Der Fritz-Bauer-Freundeskreis freut sich über Interesse und Mitarbeit:

Udo Dittmann, Mail: udo.dittmann@t-online.de

Der Arbeitskreis trifft sich jeden zweiten Monat einmal (im DGB-Haus, Wilhelmstraße 5, Braunschweig), Infos auch unter www.braunschweig-spiegel.de oder www.fritz-bauer-film.de, sowie unter www.forum-bioethik.de (Menschenrechte).