Nord-Süd-Partnerschaften bieten wissenden, kritischen, aufgeklärten und urteilsfähigen Bürgerinnen und Bürgern die Chance, interkulturell global und transkulturell zu lernen, mit den Möglichkeiten, nicht nur politisch zu denken, sondern auch solidarisch zu handeln. Für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit stellt PARTIZIPATION als politische Kompetenz die Grundlage dar, die den zôon politikon, das politische Lebewesen Mensch (Aristoteles) zum aktiven Mitgestalter einer friedlichen, demokratischen, gerechten und humanen EINEN WELT macht. Benedikt Widmaier und Frank Nonnenmacher geben ein Buch heraus, in dem die didaktische und methodische Kompetenz eines partizipatorischen politischen Handelns thematisiert wird. Es wird für die Lehreraus- und -fortbildung empfohlen. WidmaierPartizipat
Jos Schnurer
2012 KOMMT BESTIMMT!
Auch wenn es noch ein paar Monate hin sind zum neuen Jahr – die Vorbereitungen laufen schon! Und was braucht man, auch angesichts der digitalen Verfügbarkeit von Daten und Terminen? Den AFRIKA-Taschenkalender! Hier ist er! JS JSAfrikaTaKa
Nachhaltigkeit als allgemeinbildende und allumfassende Lernaufgabe
Nachhaltigkeit ist überall! Die Herausforderung, nachhaltige Bildung bei allen schulischen und außerschulischen Bildungs- und Erziehungsinstanzen zu vermitteln, bedarf der institutionellen und curricularen Aufmerksamkeit, auch in der Berufsbildung. Der an der Lüneburger Lephana-Universität lehrende Berufspädagoge Andreas Fischer gibt einen Sammelband heraus, in dem der Versuch unternommen wird, Ökonomie und Ökologie im Kontext von nachhaltiger Bildung zu betrachten und den interdisziplinären Zusammenhang herzustellen. Mit der Metapher des „ökologischen Fußabdrucks“ verdeutlicht das Autorenteam, dass eine gerechte(re), nachhaltige(re) und humane(re) Bildung in allen Bildungsstufen und -einrichtungen notwendig und möglich ist. FischerNachhaltigkSocialnet
EXCHANGE – LERNEN DURCH AKTIVE PARTNERSCHAFTEN
Interkulturelle Begegnungen sind ein ausgezeichnetes Mittel, um die Welt, in der wir Menschen als Menschheit leben, friedlicher, gerechter und humaner wird. Die Bereitschaft dafür und die Kompetenzen dazu fallen nicht vom Himmel; sie sind auch nicht in den Genen festgelegt; vielmehr bedarf es des Interkulturellen und Globalen Lernens, um interkulturelle Partnerschaften auf Augenhöhe zu ermöglichen.
Der Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VEN e.V.) hat soeben, in Zusammenarbeit mit dem Verein Partnerschaft Mirantao e.V. aus Ostrhauderfehn und dem südafrikanischen Letsema Centre for Development and Democracy, das Lern-Lese-Buch „Learning to take Action“ in deutscher und englischer Sprache heraus gebracht. Das Buch kann von Bildungseinrichtungen gegen Übernahme der Versandkosten beim VNB angefordert werden (janecki@vnb.de). Das Buch wird in der angehängten Rezension vorgestellt.
JoS LearningAction
INTERKULTURALITÄT ALS PROFESSIONELLES MERKMAL IM LEHRERBERUF
Dass die Herausforderungen, wie sie sich durch die immer interdependenter, entgrenzender und sich kulturell öffnender Einen Welt darstellen. als allgemeinbildende Anforderung für das individuelle und gesellschaftliche Leben entwickelt haben, pfeifen mittlerweile die Spatzen von den Dächern. Die Aufrufe zum Perspektivenwechsel bestimmen allenthalben den lokalen und globalen Diskurs um Interkulturelles Lernen, Globale und Transnationale Bildung. Die Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) haben am 14. Juni 2007 den „Orientierungsrahmen für den Lernbereich Globale Entwicklung“ (www.kmk.org) in den gesellschaftlichen, bildungspolitischen Diskurs gebracht und mit den Kompetenzbereichen „Erkennen – Bewerten – Handeln“ die Aufgaben für schulisches Lernen und Erziehung in einer globalisierten Einen Welt skizziert.
Denn: Obwohl mittlerweile Interkulturalität als prägende Herausforderung für lokales und globales Denken und Handeln der Menschen postuliert und verstanden wird, zeigen sich beim curricularen und institutionellen Lernen in der Schule unverständlicherweise deutliche Leerstellen.
Der Erziehungswissenschaftler an der Freiburger Pädagogischen Hochschule, Alfred Holzbrecher, hat in einem Sammelband eine Reihe von Experten versammelt, die sich der Frage widmen, wie eine interkulturelle Schule aussehen sollte und welche Entwicklungsaufgaben für Theorie und Praxis gefordert sind.
Das Autorenteam greift dabei die eigentlich selbstverständliche Erkenntnis auf, dass Innovationen in den Lernbereichen der Schule und notwendige Veränderungen nur realisiert werden können, wenn die in der Schule tätigen Lehrerinnen und Lehrer ein Bewusstsein von der Einen Welt haben und dieses leben und lehren.
Weil gesellschaftliche und schulische Veränderungen nicht als Hau-Ruck-Verfahren veranlasst, auch nicht per Ordre Mufti eingeführt werden können, bedarf es der lokalen und globalen Wahrnehmung, dass die Vielfalt menschlicher Existenzen und ihre Entfaltung hin zu einer humanen, gerechten, friedlichen und nachhaltigen gesellschaftlichen Integration eine Bereicherung und keine Behinderung darstellen.
Der Sammelband „Interkulturelle Schule“ kann als Weckruf für pädagogisches Denken und Handeln Hier und Heute verstanden werden. Das Buch sollte in den Lehrerbüchereien bereit stehen!
Jos Schnurer HolzbrecherInterkultSchule
VON DER SCHULE IN DIE (EINE) WELT
Was können wir, jeder Einzelne von uns und in Gemeinschaft mit anderen Menschen, Jungen und Alten, Einheimischen und Zugewanderten, dazu beitragen, dass sich unsere EINE WELT friedlicher, gerechter und humaner entwickelt? Es sind immer Einzelne, die Impulse aussenden, Wegezeichen setzen und voran gehen, dieses Menschenwerk voran zu bringen; Individuen wie Klaus Windolph, der am 24. Juni 2011 im Hannöverschen Leibnitzhaus mit einer Konferenz mit dem bedeutsamen Motto „Von der Schule in die Welt – Perspektiven internationaler Bildungsarbeit“ in den so genannten „Ruhestand“ verabschiedet wurde. Einer der vielen Laudatoren, die bei der Tagung die vielfältigen Aktivitäten von Klaus Windolph priesen, hat die Situation so ausgedrückt: „Klaus Windolph tritt nicht in den Ruhestand, sondern lediglich in einen anderen Aktivitätszustand ein!“.
Die zahlreichen Initiativen, die Klaus Windolph als Lehrer, Lehrerfortbildner, Erwachsenenbildner und Forscher im Laufe seines beruflichen, jahrzehntelangen Engagements angestoßen und verwirklicht hat, lesen sich wie ein „Who is who-world“ und machen deutlich, was Einzelne und Gruppen lokal und global für eine effektive und wirksame internationale und interkulturelle Bildungsarbeit beisteuern können: Projekt- und Studienfahrten mit der seinerzeit legendären „Reisende Schule“, interkulturelle Partnerschaftsaktivitäten, Vereinsgründungen, Forschungsprojekte und viele andere Vorhaben. „Immer ging und geht es um Selbstbestimmung, Demokratie und Empathie für die Menschen in den Gastländern“, so Klaus Windolph als Fazit seiner bisherigen Arbeit. Mit dem Verein PROTERRA Projekt Cooperation e.V., Ortskamp 16, 30539 Hannover (www.proterra-projekt-cooperation.de) wurden zahlreiche (Schul-, Hochschul-)Kontakte mit Partnern in afrikanischen, asiatischen und lateinamerikanischen Ländern gebildet; mit der Einrichtung des Ökologischen Forschungszentrums in Naxos, 1989 und mit der Gründung der Naxos Akademie Bildungsforschung, 1994, wurden und werden weiterhin theoretische und praktische Fragen der humanen Weiterentwicklung der Einen Menschheit auf die „Agenda-Windolph“ gebracht. Mit der Initiierung des Jugendversöhnungsprojektes mit den Herero und Nama in Namibia, 2008, haben die Aktiven um Klaus Windolph neue und vielversprechende Aspekte der interkulturellen, transkulturellen und historischen Zusammenarbeit eingebracht.
Jessica Schwarz und Jos Schnurer haben bei der Konferenz am 24. 6. 2011 die Glückwünsche von IP1 an Klaus Windolph übermittelt und dafür geworben, die bereits auf vielfältigen Wegen seit Jahrzehnten bestehende Kooperation zwischen PROTERRA und IP1 weiter zu führen und zu intensivieren.
Jessica / Jos