DIE GOLDENE REGEL ALS ALLGEMEINGÜLTIGE NORM MENSCHLICHEN ZUSAMMENLEBENS

Es wäre so einfach, würden die Menschen überall auf der Welt die für jeden Intellekt, für jede individuelle und gesellschaftliche Situation, in jeder Sprache und jeder Kultur allgemeinverständliche goldene Regel des Zusammenlebens und Einander Verstehens beachten: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“, oder, wie es der Volksmund ausdrückt: „Was du nicht willst, das man dir tu‘, das füg‘ auch keinen andern zu!“.
Es geht um die Frage, welchen Stellenwert die Gewissensfreiheit in der jeweiligen Gesellschaft einnimmt, und welche Bedeutung die allgemeingültigen und -verbindlichen Menschenrechte haben; und es geht nicht zuletzt darum, wie das Prinzip der Laizität, der Umgang mit moralischer und religiöser Vielfalt in einer Gesellschaft, gehandhabt wird.

„Kanada, du hast es gut“, könnte man in diesem Zusammenhang sagen; denn das Land gilt mittlerweile als Vorbild dafür, wie in einer differenzierten (Einwanderungs-)Gesellschaft mit Gewissensfreiheit umgegangen wird.

Die beiden kanadischen Wissenschaftler Joselyn Maclure und Charles Taylor haben im Auftrag der kanadischen Regierung, zusammen mit anderen Expertinnen und Experten, Vorschläge für ein multikulturelles Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft verfasst. Die Thematik „Laizität und Gewissensfreiheit“ wird in einer soeben erschienenen Veröffentlichung diskutiert. Sie kann Grundlage für den internationalen Diskurs darüber sein, auch für die schulische Arbeit! MaclureTaylorLaizität